Intranet - Netzwerk für daheim

Der bestehende Computer ist für die meisten Anwendungen zwar noch völlig ausreichend, aber bei neueren Spielen restlos überfordert. Auch kostet ein neuer Hobel nicht die Welt. Allerdings wäre es ewig schade, den ansich noch völlig funktionstüchtigen "alten" PC in den Keller zu stellen, wo er dann vor sich hin rostet. Verkaufen .... man bekommt dafür höchstens einen Bruchteil des Wertes. Was tun?

Eine mögliche Lösung ist der Aufbau eines kleinen Netzwerkes. Dadurch kann man dem alten Gerät bestimmte Aufgaben zuteilen und hat vom neuen Computer aus Zugriff auf alle Daten. Auch lassen sich so Webserver einsetzen und daheim ein Internet simulieren. Video-/Audio-Streaming, Videokonferenzing und auch nicht ganz so Resourcenhungrige Netzwerkspiele sind dann kein Problem mehr.

Netzwerkarchitekturen:

Die typischen PC-Netzwerkarchitekturen heißen Peer-to-Peer und Client/Server. In einem Peer-to-Peer-Netzwerk sind alle Computer gleichberechtigt. Die User können dabei auf die freigegebenen Ressourcen der anderen Computer zugreifen (Drucker, Verzeichnisse ...).
Anders ist die Organisation in einer Client/Server-Architektur. Hier können die Clients im Datenaustausch mit einem Server Programme laufen lassen. Grundsätzlich müssen dabei die Clients (Workstations) weniger Festplattenspeicher - bis gar keinen besitzen, da alles Notwendige am Server liegt. Fällt der Server aus, können die Clients manchmal (wenn sie keine eigenen Massenspeicher haben) nicht einmal starten. Häufig wird ein Mischbetrieb angewandt. Die Clients sind dabei vollwertige PCs mit eigener Festplatte und eigenem Betriebssystem. Haben auch wie bei einem Peer-to-Peer Netzwerk untereinander Zugriff, aber bestimmte Applikationen, die für Alle Benutzer nötig sind (z.b. Firmendatenbanken, Officeanwendungen etc.) laufen am Server. Auch werden die Dateien am Server belassen, da diese hier automatisch in regelmäßigen Intervallen gebackupt werden. Ein Ausfall eines Clients ist dann halb so schlimm, weil die Daten des Users am Server liegen und er binnen kürzester Zeit - notfalls auf einem anderen Client - weiterarbeiten kann.

Für unser Heimnetzwerk kommt aber nur ein Peer-to-Peer-Netz in Frage.

Topologie:

Darunter versteht man den physischen Aufbau eines Netzes. Bei zwei Geräten muß man ihr noch keine Aufmerksamkeit widmen, anders aber bei drei oder mehr Rechnern.
Bus-Netze sind die gebräuchlichsten Netzwerke. Ihr Aufbau ist sehr einfach: Alle Rechner werden in einer Kette aneinandergehängt (mit RG58 Kabel). Am Anfang und am Ende werden durch Abschlußwiederstände - um Signalreflexionen zu vermeiden - das Netzt terminiert. Reißt zwischen zwei Computern der Kontakt ab, so bricht damit das ganze Netz zusammen. Eine Fehlersuche ist oft sehr schwer. Bei nur zwei Rechnern ist dieser Aufbau dennoch vollkommen OK, weil billig und noch überschaubar.
Bei einem Stern-Netz sind die Computer sternförmig an einem Hub mit twistet pair Kabel angeschlossen. Diese Lösung ist zwar nicht die günstigste, aber ab 3 PCs zu empfehlen, da flexibel, leicht erweiterbar und unproblematischer, als ein Bus-Netz. Fällt ein Computer aus, wird nicht gleich das ganze Netz lahm gelegt.
Der Vollständigkeit wegen, erwähne ich noch die ringförmige Netze, wie das von IBM entwickelte Token-Ring-Netz. Dies ist für unsere Zwecke aber unbrauchbar und viel zu teuer.

Was benötigt man nun für ein Netzwerk?

Neben wenigsten 2 PCs, Neztwerkkarten und die Kabel (RG58 oder Twistet-Pair-Kabel - auch als "Patchkabel" bekannt)

Netzwerkkarten werden heute schon ab öS 300,- angeboten. Meist sind es PCI-Plug&Play Karten, die recht unproblematisch in den PC eingebaut werden können und bei Starten von Windows95/98 auch in den meisten Fällen richtig erkannt und installiert werden.

Hat man nun die physische Hürde - Netzwerkkarte und Verkabelung - gemeistert, stellt sich die Frage über das

Protokoll:

Unter Windows95 wird standardmäßig das IPX/SPX Protokoll installiert. Dies ist zwar das einfachste, weil es kaum Einstellungen benötigt - wird auch bei zahlreichen älteren Speilen eingesetzt, ist aber meiner Meinung nicht so universell, wie das TCP/IP (Internet) Protokoll.
Allerdings müssen hier einige Einstellungen vorgenommen werden, damit es auch funktioniert:
Wie auch beim IPX/SPX-Protokoll benötigt jeder Computer einen eignen eindeutigen Computernamen und alle PCs müssen in der gleichen Arbeitsgruppe sein, damit sie sich finden. Zusätzlich muß jedem Computer eine eindeutige Internetadresse - IP-Adresse zugewiesen werden. Für ein internes Netz stehen da einige reservierte Adressen zur Verfügung - ZB. 10.x.x.x oder 192.168.0.x wobei x eine Zahl zwischen 1 und 255 sein kann.

Haben wir auch diese Hürde gemeistert, müssen wir auf dem "Server", als auf den PC, auf den wir zugreifen wollen noch sämtliche Verzeichnisse, Laufwerke, Drucker etc. Freigeben (hierzu muß auch noch die "Drucker- und Dateifreigabe" installiert werden), damit man diese auch sieht (damit meine ich, wenn man am Desktop einen Doppelklick auf "Netwerkumgebung" macht, sollen dann die freigegebenen Resourcen des/der anderern Rechner angezeigt werden.).

In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Spaß und hoffe, daß Euerer Experimentierfreudigkeit (siehe oben) nichts mehr im Wege steht.

Oliver